Sichere Geldanlage und trotzdem Verlust? Wie kann das sein?
In Deutschland wird Geld gerne sicher angelegt, auch wenn die Zinsen dann nicht ganz so hoch sind. Schließlich sollen ja Verluste vermieden werden. Die staatlich garantierte Einlagensicherung sorgt dafür, dass Guthaben auf Giro-, Tagesgeld- und Festgeldkonten bei Insolvenz der Bank nicht verloren geht. Also alles gut? Leider nicht ganz.
Eine einfache Rechnung zeigt, wie sich Guthaben auf diesen Konten entwickeln:
Ein Guthaben von 10.000 € auf einem Tages- oder Festgeldkonto, das 0,5% Zinsen gewährt, hat nach 1 Jahr nach Abzug von Kapitalertragssteuer und Solidaritätszuschlag (der wird bei Kapitalerträgen leider weiterhin fällig) noch eine Kaufkraft von 9.837 € (bei einer angenommenen Inflation von 1,5%) bzw. von 9.787 € (bei einer angenommenen Inflation von 2%).
Anders formuliert müsste bei einer Inflation von 1,5% ein Zinssatz von 2,04% erwirtschaftet werden, um nach 1 Jahr die Kaufkraft des Guthabens auch nur zu erhalten. Bei einer Inflation von 2% müsste dieser Zinssatz sogar 2,72% betragen. Um das vorhandene Guthaben zu mehren, muss der zu erzielende Zinssatz also mehr als 2,04% bzw. 2,72% betragen.
Aktuell beginnen die Banken damit, für Guthaben auf Konten sogar Strafzinsen zu berechnen. Oft erst für Guthaben ab 100.000 €, einzelne Banken verlangen aber schon bei deutlich geringeren Guthaben Strafzinsen. Diese Entwicklung wird sich weiter fortsetzen, solange die Niedrigzinsphase anhält.
Wer nicht dabei zusehen möchte, wie das Ersparte kontinuierlich an Wert verliert, sollte sich Gedanken über Alternativen machen.