Besser nachhaltig durch die Krise
Den März 2020 werden die meisten von uns lange in Erinnerung behalten. Die Corona-Pandemie hat nicht nur unser persönliches Leben verändert, sondern hat an den Märkten einen Börsencrash ausgelöst. Wir haben eines der schlechtesten Quartale seit der Finanzkrise an den weltweiten Börsen gesehen. Doch wir dürfen vor lauter Bäumen den Wald nicht übersehen. Die verordnete Kontaktsperre belastet die meisten Menschen, eröffnet aber auch neue Perspektiven in Hinblick auf Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme. Vor lauter Angst, Geld zu verlieren, haben viele übersehen, dass die Börse auch wieder kräftig angezogen hat: Der DAX kletterte seit dem 19.03.2020 von 8.350 Punkte auf 10.470 Punkte (Stand:09.04.2020), eine Steigerung um + 25%.
Für alle nachhaltig anlegenden Menschen gibt es noch eine gute Nachricht. Während der guten Börsenjahre hatten sich Aktien- und Anleiheportfolios, die ESG-Faktoren (Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung) berücksichtigen, besser geschlagen und höhere Renditen als gleichwertige Strategien ohne ESG-Fokus erzielt. Das ist auch im ersten Quartal 2020 nicht anders. In der Krise büßten Fonds mit ESG-Ansatz weniger ein als herkömmliche Portfolios. Und seit dem Tiefpunkt erholen sich die nachhaltigen Fonds auch wieder schneller als die konventionellen.
Vergleicht man beispielsweise die Ergebnisse des konventionellen UBS – MSCI World UCITS ETF mit seinem nachhaltigen Pendant UBS – MSCI World Socially Responsible UCITS ETF, so legte der konventionelle ETF in den vergangenen drei Jahren (Stand: 9.4.2020) um insgesamt 8,22 % zu, der nachhaltige ETF jedoch um 15,09%. Seit Anfang des Jahres musste der konventionelle ETF ein Minus von 15,84% ausweisen, der nachhaltige ETF kam mit einem Minus von 13,11% aus. Aus diesen Ergebnissen zu schließen, dass nachhaltige Fonds krisenresistenter sind, wäre zu gewagt. Es bleibt aber festzustellen, dass sich Anlegerinnen und Anleger, die ökologische und soziale Kriterien bei ihre Geldanlage anlegen, nicht schlechter stellen und auch in Krisenzeiten gut aufgestellt sind.
Bleibt zu hoffen, dass sich immer mehr Anleger*innen von diesen Ergebnissen nachhaltiger Investments überzeugen lassen.
Autorin: Mechthild Upgang